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Vor-Ort-Termin am 28.05.2018 mit zuständigen Behördenvertretern



Am 28.05.2018 trafen sich Vertreter der zuständigen Behörden (Landesstraßenbauamt Halle-Süd, Straßenverkehrsamt Mansfeld-Südharz, Bau- und Ordnungsamt der Stadt Arnstein, Vertreter der Polizei Mansfeld-Südharz), der Bürgerinitiative und interessierte EinwohnerInnen von Welbsleben zu einer Lagebesprechung an der Westdorfer Straße.
Sowohl Vertreter der Bürgerinitiative als auch die EinwohnerInnen brachten sehr deutlich zum Ausdruck, wie negativ sich die aktuelle Verkehrsproblematik auf den Ort und seine Einwohner auswirkt. Als wesentliche Punkte wurden noch einmal die hohe Lärmbelastung, die kontinuierliche Zerstörung von Straßen, Böschungen und Fußwegen, Beschädigungen an Häusern und das hohe Tempo der Kraftfahrer, das speziell für ältere Menschen und Kinder eine nicht zu unterschätzende Gefahr darstellt, angeführt.

Auf diese Ausführungen war von Seiten der zuständigen Behörden eine deutliche Zurückhaltung wahrzunehmen. Ein Vertreter der Polizei äußerte sich dahingehend, dass es ja bis jetzt noch keine Unfälle mit Personenschaden gegeben hat. Besonders grotesk wirkte die Aussage von Frau Arnold: Man solle sich doch mal in einen LKW setzen, dann würde man die Geschwindigkeiten ganz anders wahrnehmen. (Anmerkung: gibt es im LKW keinen Tacho?!) Und für das unvernünftige Verhalten der PKW- und LKW-Fahrer könne man nichts. Man könne nur an die Vernunft der Fahrer appellieren und solle sich selber doch auch hinterfragen, ob man sich immer an die geltenden Verkehrsregeln halte.

Es wurde aber sehr deutlich, dass wir als Dorf zu klein sind, als dass es irgend jemanden interessieren würde, was hier alles kaputt gefahren wird, welcher Lärmbelästigung die Bürger jeden Tag ausgesetzt sind und wie die Lebensqualität weiter sinkt.

Weiter wurde seitens der Polizei deutlich, dass wir auf vermehrte Geschwindigkeitskontrollen nicht hoffen können, weil die Personaldecke viel zu dünn ist. Ein Fußgängerüberweg besonders für unsere Kinder aus Schule und KiTa lässt sich auch nicht realisieren, da sich die Behörden gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben und sich über die Zuständigkeit uneinig sind: zum einen fehlen sichere Fußwege auf beiden Seiten der Straße, zum anderen besteht Uneinigkeit darüber, wo denn der Fußgängerüberweg nun hin soll, damit dieser auch für die Kraftfahrer einsehbar ist.

Es muss vermutlich wirklich erst ein Mensch oder, im schlimmsten Fall, ein Kind zu Schaden kommen.

Dass es aber auch anders geht, beweist ein Schild in Richtung Quenstedt mit dem Hinweis auf Straßenschäden. Dies stand dort keine zwei Tage nach dem Ortstermin.
Positiv war, dass die Stadt Arnstein der Anschaffung eines „Geschwindigkeits-Smileys“ sehr aufgeschlossen gegenüberstand. Die Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt Süd, Frau Witte berichtete, dass im Zuge der Umgehungsstraße B180 Aschersleben-Quenstedt weitere Stolpersteine aus den Weg geräumt wurden und man zuversichtlich auf den Planfeststellungsbeschluss vom Landesverwaltungsamt im 3. Quartal 2018 warte.

Nach Meinung der Behörden wurden alle möglichen Maßnahmen, mit Ausnahme eines zusätzlichen Tempo 30-Schildes am Ortseingang aus Richtung Quenstedt kommend, realisiert. Nach wie vor steht die Behauptung im Raum, dass die gemessenen Fahrzeug-Frequenzen deutlich unter den vom Land vorgesehenen Grenzwerten liegen, um weitere verkehrsentlastende Maßnahmen durchzuführen. Dabei wird sich auf die Landesstatistik Sachsen-Anhalts berufen, deren Zahlen erheblich von der Bundesstatistik abweichen. Diese Statistik spiegelt in keinster Weise die tatsächliche Verkehrsbelastung wieder, denn unsere eigenen Zählungen sind in etwa deckungsgleich mit denen der Bundesstatistik und werden von den Behörden mit Hinweis auf die eigenen Zählungen einfach ignoriert.

Wie bereits MdL Daniel Rauch in einer Pressemitteilung darlegte, sollten „die Probleme der Bürger am besten mit Ihnen statt hinter verschlossen Türen geregelt werden“.

Hiervon, so hatte man beim Ortstermin den Eindruck, ist die Straßenbaubehörde allerdings weit entfernt.